Der letzte Tag hat immer ein besonderes Flair,-sowohl vom Orga-Team, wie auch von den Piloten und Crews. Man ist schon fast auf dem Nachhause-Weg und denkt an den Rückflug, das Aufräumen nach der Landung, die Siegerehrung und die Abschlussparty.
War da nicht noch was? Stimmt, geflogen wird ja auch noch und für einige gibt es viel zu gewinnen, oder zu verlieren. Nicht selten kommt dann der Weltmeister des Vortages nicht aufs Treppchen. Psychologie-Spielchen haben Hochkonjunktur und so manches Teams der Vortage geht nun getrennte Wege.
Auch uns ist das nicht fremd und bei der heutigen Teambesprechung wurden die auch thematisiert.
Das Wetter bot durchaus die Chance für Überraschungen, näherte sich doch eine Kaltfront von NW, bei einer insgesamt labilen und zu Schauern neigenden Gesamtsituation.
Sind wir jetzt doch schon fast Profis bei der Analyse des Atmosphären-Zustandes, sehen wir ja sofort, dass sich relativ viel Feuchte in unserer Sportarena angesammelt hatte. (zu sehen an den sog. Taupunkten der 100% Sättigung , von ca.23°C auf 18°C reduzierend). In Verbindung mit einer nicht vorhandenen Sperre, kann die Thermikluft in ungeahnte Höhen aufsteigen.
Quelle:„University of Wyoming
Heißt, es können sich Schauer und Gewitter bilden. So war dann die Devise des Gesamtteams: Risikominimierung und Ausbau der vorhandenen Positionen.Ich würde sagen, dies gelang vorzüglich, geben doch die vorläufigen Wertungen folgende Gesamtsituation wieder:
D.h. dass wir in zwei Klassen jeweils den Weltmeister und den Vizeweltmeister stellen, in der 20m-Klasse einen soliden 8.Platz belegen und die Team-Goldmedaille erringen konnten,
Ganz herzlichen Glückwunsch an:
Felipe Levin
Michael Sommer
Stefan Langer
Simon Schröder
Martin Theisinger und Yannik Fray.
Alle Helfer die dies alles nur möglich gemacht haben:
Nadine
Sabine
Yoyo
Sebastian und Sebastian
Oliver
Holger für sein tolles Coaching.
Jetze gehts zur Abschlussparty, morgen dann Bilder vom heutigen Abend, vielleicht etwas aus dem Cockpit und natürlich von der Siegerehrung.
Wir bedanken uns fürs Lesen, mitfiebern und euer Interesse am Segelfliegen, den Piloten und Crews.
Und ein Dank geht auch an die Organisatoren um Eric Mozer, und Mark Huffstatler, dies ich alle erdenkliche ;Mühe gemacht haben und an unsere Heather-Family für die nette Aufnahme und Betreuung.
Fast drei Wochen intensiven Erlebens, toller Gastfreundschaft und sportlichen Höhepunkten neigen sich dem Ende zu. Diese Zeit werden wir nicht vergessen und sind Dankbar das wir sie erleben durften.
So langsam neigt sich dieser Wettbewerb dem Ende zu, das heißt nicht, dass er an Spannung und Brisanz, oder unser Team an Fokussierung und Konzentration verloren hat. Die lokale McDonald-Filiale wird wahrscheinlich wirtschaftliche Verluste ab der nächsten Woche erleiden, da der Umsatz nach Abreise des deutschen Teams deutlich einbrechen wird. Aber noch ist es nicht soweit!
Das Wetter ist heute wieder etwas homogener. Gestern gab es einige virtuelle Außenlandungen und nur einen Rumkommer. „Well done“ für das Team der „Nixus“ aus Brasilien!
Dies lag in erster Linie daran, dass es labiler war, als erhofft. Die meisten konnten ihr Motor für die Heimkehr nutzen. Ganz verlassen kann man sich auf die verschiedenen Systeme dann doch nicht, gab es doch auch Außenlandungen bei Motornutzung.
Die Hoffnung auf stabilem Wetter resultierte in Stabilisierungseffekten in der Atmosphäre, die heute einen weiteren Flugtag ermöglichte.
Quelle: „National Weather Service“
Der blaue Pfeil zeigt die erhoffte Stabilisierung an,- im Süden sind noch Schauer möglich. Insgesamt war die Luftmasse noch feucht und neigte zu Ausbreitungen.
Die Aufgaben waren durchaus ambitioniert und lagen zwischen 577km und 613km.
Quelle: „Soaring Spot/Naviter“
Die Übersicht (18m-Offene Klasse) mit Aufgabe der 18m-Klasse und Satellitenbild zeigt, das es nicht völlig störungsfrei war, die Tasks aber gut in die ziemlich freien Bereiche gelegt waren.
Quelle: „Glide and Seek/Soaring Spot/Skysight“
Heute Abend machen wir ein Abschlussessen mit unserer Host-Family im „Country-Club“.
Deshalb verabschieden wir uns jetzt schon von euch, auch wenn unsere Piloten noch in der Luft sind. Bisher läuft alles nach Plan.
Eine kleine Überschrift macht so einen Tagesbericht doch gleich lebendiger,..oder ?
Heute bot sich dafür Adam Woolley aus „Down Under“ an (momentan 2ter in der 20m-Klasse), der in unseren Briefingraum kam, sich einen Edding schnappte und an das Whiteboard schrieb:
Wer Adam kennt, weiß, dass dies natürlich NICHT ernst gemeint ist, sondern einem Thekenspaß des Vorabends entsprang.
Wenn wir wieder einmal die Psychologie ins Spiel bringen wollen ist klar, dass „gewinnen wollen“ oft schief geht und noch mehr, wenn man mal wirklich richtig zeigen will, wie gut und überlegen man ist.
Aber kehren wir zur Seriosität des Wettbewerbs zurück.
Heute lohnte sich einmal wieder der Blick auf die Wetterkarte.
Die Hebungszone, in deren Umfeld sich Schauer und Gewitter bilden können, liegt immer noch westlich von uns. Eine Stabilisierung mit Luftdruckanstieg erwarten wir erst in der Nacht zum Donnerstag.
Quelle: „National Weather Service/Glide and Seek/Soaring Spot/Skysight“
Quelle: „National Weather Service/Glide and Seek/Soaring Spot/Skysight“
Beim südlichen Wendepunkt der 20m-Klasse und der 18m-Klasse stand ein ausgeprägter Schauer, der nicht umflogen werden konnte. Die Umrundung gelang den Meisten, aber danach sah es sehr schwierig aus. Ggf. gibt es eine Streckenwertung.
Quelle: „National Weather Service/Glide and Seek/Soaring Spot/Skysight“
Michael und Felipe fliegen direkt wieder nach Norden und versuchen in den nächsten Sektor zu kommen.
Morgen gibt es die nächsten News, ..viele Grüße, eurer USA-Team
Das bedeutete, schwieriges oder ggf. sogar unfliegbares Segelflugwetter.
Heute Morgen empfing uns dann auch ein bedeckter Himmel. Die Polizeischüler zeigten sich davon (unverständlicherweise 😊)völlig unbeeindruckt!
Es wurden für alle drei Klassen Tasks ausgeschrieben, die teilweise modifiziert wurden. Die Offene-Klasse und die 20m-Klasse wurden geschleppt.
Hier könnt ihr die Dynamik ansatzweise sehen, die allerdings den westlichen Bereich weniger und später betraf. Hierein war auch die Aufgabe der Offenen Klasse geschickt gelegt. Auf dem Video seht ihr die B-Task der 20m-Klasse.
Quelle: „GlideandSeek/Skysight/Naviter“
Etliche Wiederlander der 20m-Klasse und Schauer im Umfeld des Flugplatzes ließen dann schon erahnen, was kam:
Die Task der Offenen Kasse war, wie gesagt, geschickt gelegt und ermöglichte vielen die Heimkehr ohne Motor. Einige hatten dann aber durch die sich entwickelnden kleineren Schauer und die Ausbreitungen erhebliche Schwierigkeiten, was sich in den geringeren Schnittgeschwindigkeiten oder in reinen Streckenwertungen niederschlug.
Die Wertung sah dann so aus:
Quelle: „Scoring Spot/Naviter“
Cool für Team Germany! Morgen sieht das Wetter auch eher durchwachsen aus. Es wird wohl ein Tag mit Bildern der letzten 10 Tage, zumal ich auch später zum Airport in San Antonio unterwegs bin.
Bis dahin wünschen wir euch alle einen guten Start in den Tag, euer Team Germany aus Uvalde!
Heute waren sich die Modelle relativ einig: Es sollte ein relativ kurzer Racing-Tag werden.
Schon gestern Abend ereilte uns die Nachricht:
„Plan for Monday Contest Day 8 – Pilots Brief at 0930, Grid at 1100, first possible launch at 1130 hrs. Expecting an earlier day due to possible overdevelopment in the evening“.
Das war also schon mal klar und es ging quasi nur um Detailfragen,- wann, wo und wie ausgeprägt(possible overdevelopment)
Wir zogen die Wetterkarten zu Rate
Die Übersichten zeigte 2 Konvergenzen (Hebungs-/Konfluenz-Zonen), eine östlich, die andere westlich. Zugrichtung der östlichen nach Westen. Gleich und gleich gesellt sich gern,…oder gleiche Pole stoßen sich ab? Das war hier die Frage, bezogen auf die Zuggeschwindigkeit. Das Unterbewusstsein kommt mit einer positiven Vorstellung deutlich besser klar und so favorisierten wir die Variante, das sich die östliche, für uns ausschlaggebende, auf ihrem Weg nach Westen etwas verlangsamte.
Quelle: National Weather Service
Ob dies so eingetreten ist, lässt sich gar nicht verifizieren, immerhin reichte das Wetterfenster für eine sichere Landung unseres Teams und, soweit wir das beurteilen konnten, auch für alle die anderen. Immerhin verspürten wir minimal Luft hach hinten, bei einem insgesamt frühen Abflugfenster.
Jetzt Haben wir schon viele Tage hinter uns, ohne einen klitzekleinen Temp (Grafik u.a. der Temperaturschichtung in der Atmosphäre und Feuchte) zu sehen zu kriegen. Das muss anders werden! Und heute ist bestimmt eine gute Gelegenheit dazu.
Quelle: University of Wyoming
Hiermit versuchen wir, uns einen Überblick über die Luftmasse zu verschaffen, soweit dies mit unserem begrenzten Wissen möglich ist. Heute stand sich die etwas trockenere Luftmasse von „Del Rio“ im Westen, der Feuchtere des Küstenortes „Corpus Cristi“ entgegen.
Ob wirklich der Körper von Jesus den Weg von Judäa dorthin gefunden hat, ist mir persönlich nicht bekannt. Fakt ist, das es die 8.grösste Stadt in Texas ist und bekannt für seine schönen Strände und für das US Lexington Museum. Also, es scheint eine Reise wert zu sein und die Temps sagen uns, dass es dort meistens feuchter ist, als in Uvalde.
In der Summe war es für uns heute ein positiver Tag, beendet durch ein (fast) gemeinsames Abendessen. Martin hatte für Yannik (Team WT), der am Samstag Geburtstag hatte, noch einen kleinen Kuchen vorbereitet, den er dann, verbunden mit einem “happy Birthday“-Ständchen von allen, überreicht hat.
Quelle: Team „WT“
Nach Meinung aller, war er bestimmt kalorienfrei und ohne Zucker und vor allem, sehr schmackhaft. Ein zuckersüßer Abschied für heute, was könnte schöner sein!!
Heute ist der internationale Abend, der so gelegt ist, dass morgen ein Ruhetag stattfinden kann. Also eigentlich Zeit für eine Halbzeit-Bilanz. Also habe ich Interview-Partner gesucht und bin auch fündig geworden:
Sebastian Langer, Team SF
„Die ersten 4 Tage waren sehr erfolgreich, dann war etwas würfeliges Wetter, was nicht allen in die Karten gespielt hat.
Der Ruhetag morgen ist sinnvoll und wichtig, damit die Kräfte wieder aufgefüllt werden.
Die Wetteraussichten mit etwas reduzierten Temperaturen sind positiv. Die Stimmung ist insgesamt gut, teilweise etwas angespannt, wenn es technische Probleme gibt.
Insgesamt sind die thermischen Bedingungen im Vergleich zu Deutschland sehr gut, relativ homogen bei (momentan) beständigen Bedingungen
Gestern Abend konnten wir die häufig angesprochene Seebriese erstmalig spüren (allerdings ohne Möwen))
Die Leute sind super gastfreundlich, ob beim Einkaufen, im Restaurant oder am Flugplatz.
Ernährungstechnisch ist vieles nicht wirklich gesund und nicht die perfekte Sportlernahrung, aber es schmeckt.
Der Tagesablauf ist gut eingespielt, wenn keine Gewitter den geregelten Ablauf durcheinanderwirbeln“.
Holger Back, Coach:
Mit der bisherigen Bilanz können wir natürlich mehr als zufrieden sein. Top Plätze in der 18m und offenen Klasse und unsere Doppelsitzer Crew ist auch wieder in Schwung gekommen.
Es macht viel Spaß mit so einem erfahrenen und disziplinierten Team zusammen zu arbeiten. Man hat immer das Gefühl, alle ziehen an einem Strang.
Uvalde zeigt sich mit den erwarteten Bedingungen, gerade heute haben wir einen typischen Tag mit wunderschönen CU, die sich reihenförmig aufbauen.
Jojo Breitenfelder,Team WT:
„Tja, was soll ich sagen? Es ist ein tolles Team. Klassenübergreifender Zusammenhalt. Jeder hilft jedem. Auch wenn es mal schwierige Situationen gibt, wie heute (Wiederlandung, Ausfall Rechnersystem), hat man das Gefühl, das das Wohl des Teams an erster Stelle steht. Ich glaube, dass die Titelentscheidungen erst im Laufe der nächsten Woche fallen. Momentan sind die Punkteabstände gering und wahrscheinlich zählt die Kondition über solch einen langen Zeitraum Konstanz zu zeigen.
Sebastian Reineke, Team FL:
Mein erster Segelflugwettbewerb ist sehr warm. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so oft Reifen flicken (Kuller, Zugstange, Spornrad, Flächenrad). Sonst ist hier in Texas alles maßlos, was aber zu den konstant hohen Schnittgeschwindigkeiten passt, die hier geflogen werden.
Sabine Schröder, Team „elf“
„Da mein Pilot hier mit einem Prototyp fliegt, gibt es täglich Verbesserungen. Mit der gestrigen Fehlerfindung, passt sich der Flieger langsam der Performance meines Piloten an.
Sehr beeindruckt bin ich von der Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Amerikaner. Besonders hervorheben möchte ich durch seine Hilfsbereitschaft von Tag 1, der technischen Kontrolle, Jerry Smith, der sich wie ein Bodyguard um uns kümmert. Sei es durch Augentropfen nach einem Sandsturm am Airfield
oder einer Unterkunft für unseren technischem Helfer und seiner Familie und Vieles mehr. Und unsere ‚Host‘ Family , die jeden Tag mitfiebert und sich um uns kümmert, wie um einen Teil Ihrer Familie.“
Wertungstechnisch und von der Atmoshäre war heute ein guter Tag für uns heute, bei richtig gutem Uvalde-Wetter.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte, sodass ich mich mit einigen Bilden vom WT-Team für heute verabschiede. Morgen gibt es dann noch etwas zum heutigen Internationalen Abend.
Wir reden über den heutigen Tag , für euch über den Gestrigen.
Unser Tag für die Teams beginnt mit dem sogenannten „Staging“, d.h. die Flugzeuge werden neben der Bahn aufgestellt, um den anderen Betrieb auf dem Flugplatz nicht zu stören. Nach dem offiziellen Briefing treffen wir uns zur Besprechung des Wetters und der Aufgaben in einem separaten Raum. Dieser wurde als der sicherste Raum in Uvalde „beworben“, ist er doch innerhalb der „Law Enforcement Academy“. Die Polizei-Studenten absolvieren ihr Training in den anderen Räumen, inclusive Exerzieren mit Fahnen und Gesang, dies allerdings draußen, kein Spaß bestimmt bei 40°C.
Immerhin kann man hier in 4,5 Monaten Polizist werden! Also, wenn…?! 😊
Das heutige Wetter wurde durch eine Trennlinie zwischen der heißen Texas-Luftmasse und einer kühleren im Nord-Osten charakterisiert. Im Briefing wurde nicht ausgeschlossen, dass in dieser Zone, verbunden mit Hebungsvorgängen in der Atmosphäre, Schauer, Gewittern und Abschirmungen entstehen können.
Quelle: „National Weather Service“
Süd-westlich von uns herrscht etwas höherer Luftdruck mit einer trockenen Luftmasse, östlich ist es wie gesagt feuchter und labiler. Zum Abend und der Nacht kann Regen in unserem Bereich möglich sein.
Morgens schon zeigte sich ein Gewitter über der Region um „Corpus Christi“, welches direkt an der Küste liegt. Dieses löste sich zwar auf, die Reste in Form hoher Bewölkung zogen allerdings in den Wettbewerbsraum, vorwiegend der 18m-Klasse.
Hier zeigen die Satellitenbilder, unterlegt mit den Aufgaben, wie nah diese Zone an den Tasks liegt.
Quelle: GlideandSeek/Skysight/Soaring Spot
Knapp 4h später sah das Bild schon anders aus. Die Cirrenabschirmung machte den 18m Fliegern Probleme und auch die 20m-Klasse hatte etwas zu kämpfen, um die letzte Wende zu schaffen.
Die Aufgaben waren groß, sodass die um ca. 16:00 noch zu fliegenden Distanzen zwischen ca.365 und 400km lagen.
Quelle: GlideandSeek/Skysight/Soaring Spot
Wieder teilweise deutlich nach 19 Uhr segelten dann doch alle unseres Teams, nach souveränen Flügen (bestimmt teilweise mit einem Seufzer der Erleichterung) wieder nach Uvalde rein. Stefan mit seiner „SF“ konnte ich grad noch bei seinem Anflug auf den Flugplatz ablichten.
Heute Abend ist das Team wieder zu Gast bei der Familie von Heather, die wie alle Hosts beim morgigen internationalen Abend eingeladen sind. Da freuen wir uns schon drauf.
Davor liegt aber noch ein weiterer Flug – und Wertungstag. Dazu dann morgen mehr.
Bis dahin, einen schönen Samstag, vielleicht auch ein Flugtag daheim, eurer Team Germany