Nach einer sehr windigen Nacht soll nun heute der letzte Vorbereitungs- und Traingstag stattfinden – der morgige Tag steht dann ganz im Zeichen der Eröffnung! Gegen 4:00 Uhr morgens schlief der (Nord-)Wind so langsam ein, um dann aber so gegen 11:00 Uhr wieder deutlich aufzufrischen – bei ca. 20-25km/h aber nicht mehr ganz so stark wie gestern, und vor allem auch nicht so krasse Staubfahnen vor sich hertreibend 😉
10:34 Uhr begann das Briefing in der großen Halle,
mehr oder weniger wieder eine Einmann-Show von Miguel als Wettbewerbs-Leiter. Es ist an allen Ecken und Enden zu spüren, dass auf seinen Schultern fast der gesamte Wettbewerb ruht, es ist schon immer wieder erstaunlich mit welcher Umsicht, Lockerheit und guter Laune er alle Themen so stemmt, trotzdem wäre wahrscheinlich etwas mehr Unterstützung aus dem eigenen Team schon hilfreich… Ein kleines Beispiel möchte ich da anführen, dass es nur eine Frequenz für Schleppbetrieb und Wettbewerb geben wird, weil er sowohl das eine wie das andere komplett in seiner Hand hält. Um so wichtiger ist es also auch die Unterstützung unseres Teams von den Coaches Reimar Möller und Karsten Leucker, die in diesem Moment dafür sorgen, dass nicht die ganze Zeit auf der stark frequentierten Startfrequenz mitgehört werden muss, um die Durchsage der Abflugfreigabe nicht zu verpassen…
Ganz klar wurde heute aber empfohlen, KEINE Trainigsflüge durchzuführen:
Natürlich war es nicht komplett untersagt, heute das Flugzeug an den Start zu schieben – aber es gibt keine Aufgaben, keinerlei Wetterinformation (außer die Aussage, dass bei 20-25 km/h Crosswind aus Nord ein Start nicht empfohlen wird)…
Dafür gab es viel rund um die Eröffnung, Sicherheitsinformationen, Landungsprozedur auf der kurzen Landebahn 02 usw. usf. zu besprechen. Nett sind immer die Gegenüberstellung der Sachen die gestern und überhaupt bereits ganz gut laufen – und den Dingen, die noch ‚To Improve‘ sind, sowohl für die Teilnehmerinnen als auch für die Wettbewerbsleitung.
Heute abend soll es im ‚Party‘-Zelt Paella geben, wahrscheinlich werden es auch von unserem Team viele als Abendbrot nutzen – auch dass es möglicherweise wirklich schon ein kleiner internationaler Abend mit einigen Teams werden könnte 🙂
Nach dem Briefing wurde von den Spaniern noch eine Übersicht über Landemöglichkeiten im Wettbewerbsraum vorgestellt – auch wenn wir das gestern schon einmal teamintern gemacht haben – waren die Infos doch immer wieder sehr willkommen: Es herrscht doch etwas natürlicher Respekt vor der unbekannten Gegend und Landschaft, da wird am Ende jede Information ‚aufgesaugt’…
Richtig ausführliches Wetter gab es dann zum Teambriefung, das fand heute aufgrund der Landefeldpräsentation 11:45 Uhr statt – also etwas später.
Waren am Anfang 2-3 Pilotinnen noch motiviert, den Tag zum Training zu nutzen, hatten sich nach Bernds Ausführungen dann doch alle entschlossen, den heutigen Tag als Ruhetag zu deklarieren! Obwohl draußen die Sonne schien, bereits ab 9:00 Uhr sich die ersten Cumuli an den Himmel zauberten – aber der Wind sich im Laufe des Tages nicht beruhigt, bei 2200-2300m MSL Basis (bedeutet ~1200-1300m Arbeitshöhe) – und vor allem auch zunehmend im Laufe des Tages Übergang zu Blauthermik mit maximaler Höhe von 2500m MSL stattfinden soll (mit wenig höherer Basis im Bergland) wurde allgemein die Entscheidung gegen das Fliegen gefällt, auch wenn morgen zur Eröffnung ebenfalls ein Pausentag angekündigt ist!
Kaltluft in Spanien ist eben nicht vergleichbar mit Kaltluft-Advektion, wie wir es von zu Hause her kennen… An den Klamotten könnt Ihr schon erkennen, dass es bei 17°C – und dem kräftigen Wind – hier auch nicht gerade kuschelig warm ist – ganz im Gegensatz zur allgemeinen Erwartungshaltung :)!
Update 18:00 Uhr: In Platznähe war es ab späten Mittag blau, in den umliegenden Bergland waren bis jetzt noch Wolken – aber eben bei sehr starkem Wind und wenig Arbeitshöhe. In der Sonne wurden sogar bis zu 20°C erreicht – aber der Sommer findet definitiv irgendwo anders statt 😉
Soria – das ist die kleine Provinzhauptstadt mit ca 40.000 Einwohnern hier ganz in der Nähe – steht diese Woche ganz im Zeichen des Stierkampfes: So wurden gestern auch die Stiere durch die Stadt getrieben und wohl für den Stierkampf morgen bereits präpariert – die Auswirkungen auf uns halten sich zwar in den Grenzen, aber hin und wieder bekommen wir doch etwas davon mit, wie z.B. gestern (Donnerstag!) den ganzen Tag die Geschäfte und Supermärkte in der Stadt geschlossen waren (das sorgte zum Teil auch für lange Gesichter, weil vom Veranstalter hier dazu auch gar kein Hinweis kam…), oder auch dass morgen die Eröffnung komplett hier auf dem Flugplatz stattfinden wird, in der Stadt ist da wahrscheinlich kein Platz mehr…
Noch ein Wort zu unseren Quartieren: Fast die gesamte Mannschaft ist hier in unserer großen Wohnwagenburg/Team-Camp am Flugplatz untergebracht, nur Karen, Caro und Carsten schlafen in einer netten Finca nicht ganz 10 Minuten von hier und Sandra ist ebenfalls außerhalb untergebracht – aber auch sie nehmen am gemeinsamen Leben – Frühstück, Abend etc. – hier im Camp teil!
Bernd meinte, dass sich bis zum 1.Wettbewerbstag am Sonntag das Wetter noch einmal komplett ändern wird, wir wieder mit deutlich mehr Labilisierung zu rechnen haben – bis zu Schauern und Gewittern, aber auch wieder mit höheren Temperaturen 🙂 Aber bis dahin sind ja noch 2 Tage Zeit!
Noch ein paar Impressionen vom Tag:
Das Team-Camp aus verschieden Richtungen: