Tagesbericht 23.8.2024

Guten Morgen nach Deutschland!

Wir reden über den heutigen Tag , für euch über den Gestrigen.

Unser Tag für die Teams beginnt mit dem sogenannten „Staging“, d.h. die Flugzeuge werden neben der Bahn aufgestellt, um den anderen Betrieb auf dem Flugplatz nicht zu stören. Nach dem offiziellen Briefing treffen wir uns zur Besprechung des Wetters und der Aufgaben in einem separaten Raum. Dieser wurde als der sicherste Raum in Uvalde „beworben“, ist er doch innerhalb der „Law Enforcement Academy“. Die Polizei-Studenten absolvieren ihr Training in den anderen Räumen, inclusive Exerzieren mit Fahnen und Gesang, dies allerdings draußen, kein Spaß bestimmt bei 40°C.

 Immerhin kann man hier in 4,5 Monaten Polizist werden! Also, wenn…?! 😊





Das heutige Wetter wurde durch eine Trennlinie zwischen der heißen Texas-Luftmasse
und einer kühleren im Nord-Osten charakterisiert. Im Briefing wurde nicht
ausgeschlossen, dass in dieser Zone, verbunden mit Hebungsvorgängen in der Atmosphäre,
Schauer, Gewittern und Abschirmungen entstehen können.

Quelle: „National Weather Service“

Süd-westlich von uns herrscht etwas höherer Luftdruck mit einer trockenen Luftmasse, östlich ist es wie gesagt feuchter und labiler. Zum Abend und der Nacht kann Regen in unserem Bereich möglich sein.

Morgens schon zeigte sich ein Gewitter über der Region um „Corpus Christi“, welches direkt an der Küste liegt. Dieses löste sich zwar auf, die Reste in Form hoher Bewölkung zogen allerdings in den Wettbewerbsraum, vorwiegend der 18m-Klasse.

Hier zeigen die Satellitenbilder, unterlegt mit den Aufgaben, wie nah diese Zone an den Tasks liegt.

Quelle: GlideandSeek/Skysight/Soaring Spot

Knapp 4h später sah das Bild schon anders aus. Die Cirrenabschirmung machte den 18m Fliegern Probleme und auch die 20m-Klasse hatte etwas zu kämpfen, um die letzte Wende zu schaffen.

Die Aufgaben waren groß, sodass die um ca. 16:00 noch zu fliegenden Distanzen zwischen ca.365 und 400km lagen.

Quelle: GlideandSeek/Skysight/Soaring Spot

Wieder teilweise deutlich nach 19 Uhr segelten dann doch alle unseres Teams, nach souveränen Flügen (bestimmt teilweise mit einem Seufzer der Erleichterung) wieder nach Uvalde rein. Stefan mit seiner „SF“ konnte ich grad noch bei seinem Anflug auf den Flugplatz ablichten.

Heute Abend ist das Team wieder zu Gast bei der Familie von Heather, die wie alle Hosts beim morgigen internationalen Abend eingeladen sind. Da freuen wir uns schon drauf.

Davor liegt aber noch ein weiterer Flug – und Wertungstag. Dazu dann morgen mehr.

Bis dahin, einen schönen Samstag, vielleicht auch ein Flugtag daheim, eurer Team Germany

Wertungen unter:

https://www.soaringspot.com/de/38th-fai-world-gliding-championship-uvalde-garner-field-2024/results

Tagesberichtchen 22.8.2024

..kennt ihr das? Eigentlich ist so einiges nach dem Aufstehen passiert, am Abend geht man müde, aber ganz zufrieden ins Bett,- aber was waren nun die Highlights, die tollen Geschichten, Menschen und Erlebnisse?  Welche (kleinen) Sensationsgeschichten lassen sich auf einer Weltmeisterschaft erleben und berichten,- gerade als Bodencrew. Das, wovon viele Sportler und Segelflieger bestimmt träumen, einmal auf einer Weltmeisterschaft sein zu dürfen, ist hier Sport-Alltag und die stillen Augenblicke des bewussten Erlebens,wie  z.B. beim Sonnenauf-oder Untergang, die malerischen Farben, die Dustdevils, die Hitze und wieder die klimatisierte Kühle, die einschwebenden Flugzeuge, das Strahlen der Sieger, oder auch mal Tränen der Enttäuschung, die Freude über einen Teamerfolg und das Pizzaessen am Pool zum Tagesausklang. Ach ja,..und dann gibt es ja auch die Ergebnisse und die vielen Erlebnisse der Piloten in der Luft über dieser für uns fremden Landschaft. Da gibt es wieder viel Gesprächsstoff. Auch heute und es wird nie langweilig. Wir hatten viele gute Ideen, Vorschläge und Entscheidungen. Manche haben geklappt, andere wieder nicht. Aber das wichtigste: Wir haben uns gut verstanden, alle Piloten sind safe eingeschwebt, wir hatten Spaß, sind top platzierst, wir sind oder waren alle versammelt am besagten Pool und sind motiviert für den nächsten Tag….und die Geschichten…?..die erzählen wir (vielleicht ) morgen. 😊

Also seid gespannt, aber ein paar Eindrücke von heute machen ja Appetit auf morgen, Herzlichst euer Team Germany

21.8. „Play with the Fire“

…Sagte der australische Teamcaptain zu seiner Empfehlung für den Piloten der „LP“ ( Lumpy Paterson), eine mögliche Konvergenz vor einem Gewitter am Sektorrand der 18m-Klasse zu nutzen. Für Lumpy war es eine gute Entscheidung!

Einige der nachfolgenden Teams, u.a. mit dem amtierenden Weltmeister Christophe Abadie aus Frankreich, wählte etwas später die gleiche Option, erwischen das Gewitter allerdings in der abbauenden Phase, konnten kein Steigen generieren und verloren so wichtige Zeit.

Unser Team entschied sich für die westliche Route, die mehr Sicherheit versprach und die die Doppelsitzerklasse vorher schon gut nutzen konnte.

Der Start erfolgte heute, wohl mit einer pessimistischen Wettereinschätzung sehr spät,-sodas die Abfluglinie der offenen Klasse (als letzte gestartete Klasse) erst um 15:39 eröffnet wurde.

Die morgendlichen Überlegungen zu den Routen der 3:15 dauernden AAT`s in allen Klassen hatte schon erahnen lassen, dass die Aufgabe der Offenen Klasse gerade mit dem späten Zeitfenster herausfordernd sein würde.

Quelle der Planungs- Grafiken: „Skysight/Soaring Spot“

So kam es dann auch, sodass die letzten Piloten der offenen Klasse kurz vor Sonnenuntergang einschwebten.

Insgesamt wieder ein recht erfolgreicher Tag für unser Team mit Felipe Levin als Tagessieger in der Offenen Klasse und Stefan Langer und Simon Schröder als Tagessieger in der 18m-Klasse. Well done! Herzlichen Glückwunsch!

Die Wertungen gibt es unter

 Soaring Spot :: 38th FAI World Gliding Championship

Wir dürfen uns wieder für heute verabschieden. Morgen wird ein weiterer Tag ein einer langen Reihe von Wertungstagen sein, für die wir gerne fit sein wollen,

Also verbleiben wir mit herzlichen Grüßen in die Heimat, euer Team Germany aus Uvalde

20.8.2024 „MoonShineRally“

Hallo und guten Morgen!

Um es vorherweg zu sagen, den Mond haben wir nicht direkt gesehen,-aber es hat nicht viel gefehlt.

Ein Arcus im Anflug bei Sonnenuntergang

Der Wetterbericht gab eine Hitzewarnung heraus, dabei sollte es, außer Schleierwolken (Cirren) keine nennenswerte Bewölkung geben. Dennoch waren die Aufgaben sehr groß ausgeschrieben, was angesichts der verzögerten Thermikentwicklung erstaunte. Unser Team erlaubte sich dann auch einen kleinen Input:

Was (ggf.?) den Anstoß gab, eine etwas kleinere Variante B auszuschreiben. Dies war allerdings auch ambitioniert und erforderte, wie wir gleich sehen werden, alle unsere Aufmerksamkeit und Konzentration.

Bei den schon angesprochenen AAT-Aufgaben (Assigned Area Task) wurden Zeitfenster vom 3:45 bis 4h gesetzt. Bei Abflugfreigaben zwischen 14:48 und 15:37 und Thermikende gegen 19:00 ein durchaus „fettes“ Tasksetting. Als besonderes „Schmankerl“ zogen dann die besagten abschirmenden Wolkenfelder durch, die abends die absterbende Thermik noch minderten:

Hier die 18m-Klasse ca. knapp 100km vor dem Ziel um 18:40

Simon und Stefan hatte in den beiden ersten Sektoren etwas weiter im Sektor gewendet und befanden sich psychologisch in der Defensive, war doch das Groß der Piloten durch die Wetterverschlechterung in einer vermeintlich besseren Position. In der letzten Phase gab es dann doch noch ein paar rettende Aufwinde, sodass fast alle unseres Teams, den Heimflug ohne Motorunterstützung schafften. Martin und Yannick, gehandicapt durch eine aufstehende Fahrwerksklappe, mussten leider zum Schluss den Motor benutzen. Simon und Felipe wurden für ihre Mühen mit einem Tagessieg belohnt. Well done!!

Die Wertung findet ihr wie gewohnt unter:

Soaring Spot :: 38th FAI World Gliding Championship

Bis morgen verabschieden wir uns wieder, – mit einem herzlichen „Good Bye“, euer Team Germany aus Texas!

Life-Tracking über

https://glideandseek.com/?viewport=29.34187,-99.48736,8

Dann Eingabe der Tagesaufgabe von Soaring Spot

Soaring Spot :: 38th FAI World Gliding Championship

oder über:

https://wgc.onglide.com

Tagesbericht 19.8.2024 Gibt es heute den „Booster“?

Im heutigen Teambriefing wurde der beste Abflugzeitpunkt diskutiert, hatte der Meteorologe doch von einer Art „Booster“ gesprochen, der erst gegen 18:30 maximales Steigen ermöglichen sollte. Es schien allerdings nicht sinnvoll, dies auszutesten und ein moderates Abflugszenario erschien allen sinnvoller. Dies konnten wir auch umsetzen und es erfolgten die Abflüge zwischen 14:16 und 14:26, was bei einer Aufgabe mit Wendepunktsektoren von 4Stunden (Assigned Area Task/AAT) eine früheste Ankunftszeit kurz vor halb 7pm bedeutete.

Das Bodenteam begleitete die Flüge überwiegend mental, was auch anstrengend sein kann. 😊 Den ein-oder anderen Hinweis konnten wir geben, was bei der Wettersituation zwischen zwei Zonen von Instabilität und dadurch hervorgerufenen Abschirmungen bei insgesamt hervorragendem Wetter Vorschlagscharakter hat. Dabei wird uns immer bewusst, wie sensationell überhaupt die Möglichkeit ist, Flugbewegungen durch Satelliten zu beobachten und wie schön und faszinierend die Bilder sind, die sich dabei ergeben.

Hier einmal ein Bild aus der letzten Wettbewerbsphase:

Quelle: GlideandSeek /Skysight

Aber auch am Boden gibt es einiges zu beobachten:

Startaufstellung der „FL“ von Felipe, ein „Willi-Willi“ und der grandiose Ausblick in den Uvalde-Himmel

Beispielhaft für die heutigen Aufgaben sei hier die Aufgabe der 18m-Klasse dargestellt. Die maximal ausfliegbare Distanz erforderte, die Sektoren fast ganz auszufliegen,- zumindest, wenn man die Schnittgeschwindigkeiten der letzten Tage zugrunde legte.

Die östlichen Sektoren sollten dabei nur marginal entwickeln, was alle Piloten vor Herausforderungen stellten. So kam es, dass viele Piloten in diesem ersten Sektor früh wendeten und zum Schluss teilweise deutlich vor der minimal-Zeit zurück in Uvalde waren.

Quelle: GlideandSeek/Skysight & SeeYou/Naviter

Aufgabe 18m und rechts der Flug des Tagessiegers Stefan Langer.

Insgesamt trumpfte das gesamte Team mit Spitzenleistungen auf, die uns hoffentlich süße Träume bescheren. Um dies schleunigst umzusetzen und morgen wieder fit zu sein, verabschieden wir uns ,..bis Morgen, asta manana, good bye, euer Team aus Uvalde

1st Comp day!

18.8.2024

Der erste Tag liegt hinter uns und verlief, (bis auf ein verlorenes Handy des TC) relativ unspektakulär. Das Wetter und der Schweiß lief auch, wie  gewohnt, bei sommerlichen fast 40°. Mittlerweile haben wir uns an Meilen, Grad Kelvin (100° entsprechen fast 38°C), feet (Fuß) und spontane Sympathiebekundungen wie “hey,..seid ihr nicht auch von den Leuten, die das dieses Flugevent haben? Woher kommt ihr? Germany? … Great! Ist es dort auch so warm wie hier? Das nächste Getränk geht auf meine Rechnung“, – die Freundlichkeit hier und die Anteilnahme sind echt der Hammer!

Wie könnt ich euch nun unseren Tagesablauf vorstellen?

Morgens ist es recht kühl, sodass es sich empfiehlt die Flugzeuge deutlich vor dem Briefing um 10 Uhr (entspricht 17 Uhr bei euch) in den Grid (Startaufstellung), oder besser daneben, zu stellen. Dies „staging“ deshalb, da Uvalde von der „Generell Aviation“ stark frequentiert wird und auf der Bahn Geschäftsflugzeuge aller Größen starten und landen. Dies erfordert später dann ein erneutes Schieben in die Startposition, dem „gridding“.

Dieses war heute um 12:30, sodass neben dem offiziellen Briefing noch unsere Teambesprechung ohne großen Stress möglich war. Hier werden dann Punkte diskutiert wie:

  • Specials vom Vortag/Sicherheitsaspekte des Vortages
  • Administration/Organisatorisches
  • Debriefing vom Vortag
  • Wettervorhersage und Entwicklung
  • Aufgabenstellung des Tages
  • Zeitplanung für die Aufgabe
  • Besonderheiten (Special interest Items)
  • Sonstiges

Nach einer Pause geht es dann zum schon besprochenen „gridding“, an das sich die Startphase anschließt. Sind alle in der Luft, wird eine Abfluglinie freigegeben und das Rennen der verschieden Flugzeugklassen beginnt. Das Wetter ist hier wirklich sensationell und ermöglichte heute Schnittgeschwindigkeiten bis annähernd 160km/h.

Die Aufgaben hat unser gesamtes Team („erwartungsgemäß  😊“) souverän „abgespult“ , sodass wir morgen, noch mit noch etwas  eingespielterer Routine an den nächsten Flug gehen können.-dankbar, das wir hier sind,  nicht frieren und es nicht regnet!

Damit wir wieder morgen fit sind, verabschieden wir uns schon wieder von euch,..allerdings nicht ohne einige stimmungsvolle Bilder aus der Startaufstellung. („elf“ Simon, „SF“ Stefan, „WT“ Martin und Yannik)

Wir wünschen euch einen chilligen Tag,..euer Team Germany aus Texas!

p.s. die Wertung findet ihr hier:

Soaring Spot :: 38th FAI World Gliding Championship

Opening

17.8.2024

Schon am Vortage wurde beim morgendlichen Briefing klar: Die Organisatoren hatten sich alle erdenkliche Mühe gegeben, nicht nur die Eröffnung, sondern auch den ganzen Wettbewerb zu einem bleibenden positiven Erlebnis werden zu lassen. So hatte jedes Team eine „host Family“ die durch dieses Event leitete und auch schon im Vorfeld eine „Kümmerer-Funktion“ hatte. Das deutsche Team wurde von der Familie um „Heather“ „betüdelt“, was wir sehr angenehm fanden und bei dem gestrigen abendlichen BBQ auch intensiv nutzten.

Abendliches Abschiedspanorama nach einem wunderschönen Abend!

Die Orga-Team um Mark Huffstutler und Eric Mozer hatten zum Ausdruck gebracht, dass diese Weltmeisterschaft das bedeutendste Ereignis in Uvalde der Gegenwart, Vergangenheit und möglicherweise auch in der Zukunft ist. Dementsprechend seien alle sehr stolz, die Segelflugnationen der Welt hier versammelt zu haben.

Dies wurde auch bei der heutigen Eröffnung in Form einer Parade deutlich. Jede Gruppe um eine „host Family“ hatte einen Anhänger (die hier wirklich groß sind) zur Verfügung gestellt, mit viel Liebe und Engagement morgens geschmückt und dann das jeweilige Team, vergleichbar mit einem Karnevalszug bei uns, um einige Blocks bis zum Platz der Eröffnung gefahren.

Hier sind alle versammelt!

Die eigentliche Eröffnung war dann, der Wärme geschuldet, kurz und prägnant.

Der Präsident der Jury, Angel Casado (ESP) eröffnete, von der Hissung der FAI-Flagge und FAI-Hymne begleitet, diese Weltmeisterschaft offiziell. Es kann also morgen losgehen.

Für uns schwer vorstellbar, dass sich in einer mittleren Stadt so viele Menschen zur Verfügung stellen, um die Segelflug-Teams dieser Welt zu bewirten und durch die Stadt zu fahren. RESPEKT!! und herzlichen Dank!

Bis Morgen zum 1.Wertungstag verabschieden wir uns aus Texas, euer Team Germany

Einstimmung

Guten Tag und What’s up?

Hier werden wir euch ab dem Wochenende täglich einen kleinen Bericht zum Tage einstellen. Informationen über die Flüge, aber auch etwas über den Background des Fliegens, des Wetters und Klimas, den Teamaktivitäten und natürlich über die kleinen Storys am Rande.

Für heute kann eine kleine Vorstellungsrunde bestimmt nicht schaden, denn immerhin ist heute der erste offizielle Trainingstag. Das Team um Eric Mozer und Mark Huffstuttler hatten heute schon zum Briefing geladen und recht ambitionierte Trainingsaufgaben auf die Task Sheets gemalt. Vielleicht umrundet sie der Ein-oder-Andere sogar! Wir stellen derweil einmal unser Piloten und Betreuerteam vor.

von links nach rechts:

Team Doppelsitzer „WT“ Yannik Frey und Martin Theisinger, Team Offene-Klasse „EB“ Michael Sommer und „FL“ Felipe Levin, sowie Holger Back (Coach)

Team 18m-Klasse „elf“ Simon Schröder und Stefan Langer und Wolli Beyer, (TeamChef, Wetter, Blog)

Für heute verabschieden wir uns erst einmal mit vielen Grüßen aus dem heißen Texas, euer Team Germany. Cu tomorrow!

„Flieg wohin du willst“

… das war auf jeden Fall mal wieder das Motto der Wettbewerbsleitung. Die AAT-Aufgabe, die bei allen drei Klassen nur im Abflugpunkt und Zeit variierte, schickte die Piloten zunächst in einen Wendesektor mit 65 km Radius im Westen und dann in einen mit 35 km Radius im Osten. Insgesamt umfasste die Aufgabe eine Distanz zwischen 167 km und 544 km. Dabei sollte die Clubklasse 3:00 h fliegen, die Standard-Klasse 2:30 h und die 15-Meter-Klasse 2:45 h.

Leider hatte vor allem die Clubklasse das Problem, dass der letzte Sektor schlichtweg schon abgebaut hatte, als sie dort ankamen. So musste Uwe Melzer (UWE) seine Aufgabe frühzeitig bereits nach 2:30 h beenden, obwohl er bis dahin wirklich flott unterwegs war. Er hatte so wie viele andere auch die nördliche Route gewählt, die auch zunächst vielversprechender aussah. Nachdem allerdings alle Flugzeuge, die den zweiten Sektor weiter ausgeflogen haben, außengelandet sind, war ein Heimkommen unter der Zeit die beste Option. Marcus schaffte ein paar mehr Kilometer, was ihm den 15. Platz bescherte. Außerdem hat er drei Ränge in der Gesamtwertung aufgeholt (aktuell Platz 13). Allerdings sind in der Clubklasse lediglich vier Flugzeuge auf die drei Stunden Wertungszeit gekommen.

Die Standard-Klasse hatte eine kürzere Aufgabenzeit, die wirklich fast alle Piloten ausfliegen konnten. So konnte der Tagessieger Julien Duboc auch auf der nördlichen Route punkten, allerdings vor allem da die Aufgabenzeit gepasst hat. Simon und Robin haben im Gegensatz eine südlichere Route gewählt. Diese hat allerdings ebenfalls bombastisch funktioniert und sie landeten auf Platz zwei (Robin) und drei (Simon).

In der 15-Meter-Klasse hat Uwe Wahlig (3V) mit Abstand den schnellsten Flug hingelegt. An der zweiten Wende wurde er durch eine unterschiedliche Entscheidung von seinem Teamkollegen getrennt, und für Uwe schien die südlichere Route die bessere. Zwar haben am Horizont die Flugzeuge nur schwach gekurbelt, doch dahinter war ein kräftiger Schauer zu sehen, auf den er spekulierte. Er ist damit auf jeden Fall ein großes Risiko eingegangen: Statt den tragenden Linien, die er im ersten Teil des Fluges entlangfliegen konnte, muss er lange Strecken (40-50 km) abgleiten. Doch das Risiko hat sich ausgezahlt: Er findet die nötigen Aufwinde und schafft es an die Schauerlinie. Diese kann er regelrecht entlang surfen, sodass er die letzten 100 km keinen einzigen Kreis mehr drehen muss. Somit ist er ganze 7 km/h schneller als der Zweitplatzierte und hat fünf Ränge aufgeholt. Er ist lediglich knapp 100 Punkte hinter dem Erstplatzierten und befindet sich nun sogar auf dem Podium (3. Platz).
Uwe war auf jeden Fall nicht der einzige, der die südlichere Route gewählt hat, allerdings auf jeden Fall der, der sie am besten gemeistert hat.
Marc ist gemeinsam mit den anderen auf der nördlichen Route zurück gekommen. Leider ist er sieben Minuten vor der Zeit zurück, konnte aber auch Platz 17 erreichen und trotzdem einen Platz in der Gesamtwertung aufholen (9. Platz).

Einfach war der Tag auf jeden Fall nicht. Bei Team Captain Enrique waren nicht nur einmal die Schweißperlen zu sehen…
Am Abend haben wir dann gemeinsam gegrillt.

Funksprüche:

  • „Der Himmel ist gefleckt wie eine Milka-Kuh“
  • Crew an Team Captain: „Was macht mein Pilot eigentlich so? Achso ja der landet gleich, du solltest dich beeilen!“
  • Crew an Team Captain: „Und was macht mein Pilot so?“ Spannende Sachen…“ „ Wie spannend!!?“ „Also er ist nicht tief, es ist nur wirklich spannend“
  • „Bei LS ist es ja immer so ne Frage ob das Flugzeug gerade oder schief gebaut ist…“ „Also bei der LS3 nicht, die sind alle schief, fliegen aber trotzdem alle gut“
  • „Uwe, dein T-Shirt ist ja falschrum!“ „Ja das ist mir im Grid heute Morgen auch aufgefallen. Da hab ich noch gesagt, wenn das heute gut läuft muss ich es jetzt jeden Tag falschrum anziehen. Aber zum Glück bin ich ja nicht abergläubisch“
  • „Die wichtige Frage ist doch: Müssen wir jetzt erst abspülen bevor wir unser Eis bekommen?“ „Ja.“ „Oooch Menno!“

Endlich ein paar Wolken / Internationaler Abend

Die Vorhersage ist erfreulich: Wolken! Nicht so erfreulich: In den Alpen toben schon die Gewitter… Glücklicherweise sind diese doch alle an uns vorbei gezogen, sodass die Piloten in Ruhe fliegen konnten.

So schreibt die Wettbewerbsleitung drei AAT Aufgaben aus, 3:00 h für die Clubklasse, 2:45 h für die 15-Meter-Klasse und 2:30 h für die Standard-Klasse. Ihr Interesse an vielen Rumkommern ist heute recht hoch, da der Internationale Abend geplant ist. 

Insgesamt war heute für alle deutschen Piloten ein guter Tag: Uwe Wahlig steigt erfreut aus dem Ventus aus mit den Worten: „Das hat heute mal wieder richtig Spaß gemacht! 134er Schnitt. So schnell war ich noch nie“. Auch Marc Schick ist zufrieden: „Heute lief es einfach mal“. 

In der Tageswertung reicht das für den 6. (Uwe) und 7. Platz (Marc). Der Däne Filip Bojanowski gewinnt den Tag mit einer sagenhaften Schnittgeschwindigkeit von 141,98 km/h!

Interessant war auf jeden Fall, dass die Wolken nach der Landung massiv zurück gebaut haben. Der Abflugzeitpunkt war auf jeden Fall sehr gut gewählt, so berichtet Uwe. 

Marcus Dawert konnte in der Clubklasse mit seinem 12. Platz in der Tageswertung sogar einen Rang gut machen. Uwe konnte auf dem 14. Platz seinen Rang halten. 

Robin hat mit seinem Discus 2a geschafft, den zweiten Tagesplatz zu erreichen und befindet sich nun in der Gesamtwertung auf dem dritten. Das ist das zweite Podium in Folge für ihn! Geschlagen wurde er heute nur von der Französin Aude Untersee, die ihren ersten Tagessieg in diesem Wettbewerb errungen hat. Auch Simon ist super geflogen und hat sich mit seiner Platzierung (5) zwei Ränge nach vorne gearbeitet.

Das zusätzliche Highlight des Tages war auf jeden Fall der internationale Abend. Alle Piloten des deutschen Teams haben Wein aus ihrer Heimatregion mitgebracht, Team Captain Enrique hat von seiner Mutter gekochten Kochkäse eingepackt und es wurden noch Nürnberger Bratwürstchen gegrillt. Auch die anderen Nationen haben ländertypische Köstlichkeiten mitgebracht: Die Schweizer hatten natürlich ihr Käsefondue mitgebracht, die Japaner haben ein Sushi-Buffet aufgebaut, „in Kroatien“ wurde eine ganze Schweinshaxe als Schinken aufgeschnitten und in Tschechien gab es allerlei Aufstriche. Aber auch für den Nachtisch war gesorgt: Die Franzosen haben ihr Crêpe-Eisen eingepackt und die Belgier das Waffeleisen. So manch ein Rückholer konnte sich auch durch die ganzen köstlichen Getränke probieren, die überall angeboten wurden. Diese haben den Abend dann noch „gemütlich“ mit etwas Musik und sogar gemeinsamen Tänzen ausklingen lassen, während die Piloten früh genug ins Bett gegangen sind. Schließlich ist der Leistungsschlaf von höchster Wichtigkeit 😉