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Am 7.und.8. März 2025 fand die Mitgliederversammlung (plenary meeting) der IGC (international gliding commission) in Celje - Slovenien statt.
Neben der Bearbeitung von Anträgen und der Entscheidung über zukünftige Austragungsorte von internationalen Meisterschaften war wiederum die Verleihung des Awards "IGC Champion Pilot of the Year" eines der Highlights.

Insgesamt waren 32 Nationen mit Ihren IGC-Vertretern anwesend und bei Abstimmungen gab es noch 4 weitere Nationen, die Ihre Stimme an anwesende Nationen delegiert hatten.

Am Abend des 7. März fand die Verleihung des Awards "IGC Champion Pilot of the Year" an Stefan Langer statt. Diese Auszeichnung der IGC wird seit 2018 dem Piloten/In zuteil, der im vergangenen Meisterschaftsjahr auf Segelflugweltmeisterschaften seinen Titel mit dem prozentual höchsten Punkteabstand zum Zweitplatzierten errungen hat.

Links IGC Präsident Peter Eriksen, rechts Stefan Langer Bild: Fam. Langer

Dies war in 2024 Stefan Langer mit seinem Gewinn der WM in Uvalde - USA in der 18 m Klasse. Diese Leistung wurde nun von der IGC gewürdigt und gibt dem DAeC - Buko Segelflug nun auch die Gelegenheit, unsere besondere Anerkennung dafür auszusprechen. 

Die mit dem Award " IGC Champion Pilot of the Year" einhergehende physische Trophäe "World Soaring Cup" (gestiftet 1995 in Neuseeland) wurde nicht vor Ort überreicht. Aufgrund von Größe und Gewicht und einhergehenden Transportaufwendungen der Trophäe hatte man sich entschieden, die Trophäe erstmal im Büro der FAI in Lausanne zu platzieren und dort jeweils die Namensgravierung vorzunehmen. Stefan Langer wäre aber gern gesehenerGast bei der FAI in Lausanne, um sie medienwirksam für den Segelflugsport und für sich nutzen zu können. In vergangenen Jahren wurde es immer schwieriger, solche Trophäen zeitgerecht am Ort des IGC plenary meeting zu haben; es gibt weitere Trophäen (challenge cups je Klasse), die bei Weltmeisterschaften zur Siegerehrung vorhanden sein müssen und die Organisation und Aufwand dazu sind immer wieder erheblich. Seit vielen Jahren und weiterhin wird diese Aufgabe des "Trophy-Management" für die IGC von Gisela Weinreich wahrgenommen, wofür die IGC und die Buko Segelflug sich bei dieser Gelegenheit herzlich dafür bedanken möchten. Bei dieser Gelegenheit sprechen wir auch Dank an Howard Mills aus, der als alternate Delegate des DAeC und als Vorsitzender des Sporting Code Committees bei der IGC intensiv tätig ist.

Was den Award "IGC Champion Pilot of the Year" angeht, so haben deutsche Weltmeisterschaftspiloten/In seit dessen Bestehen seit dem Jahre 2018 eine herausragende Rolle gespielt.

So war der erste Pilot, der diesen Award erhielt, Michael Sommer mit seinem WM-Titel 2018 in der offenen Klasse.

Gefolgt von Simon Schröder, WM-Titel 15m Klasse 2021, Conny Schaich, Titel bei der Frauen WM 2022 in der Standard Klasse, und jetzt Stefan Langer, WM Titel 18m Klasse, 2024.

Wesentliche Themen des IGC plenary meetings sind die Weiterentwicklung des sportlichen Regelwerkes. Dabei ist immer wieder die Frage wichtig, welche Hilfe ein Wettbewerbspilot während eines Wettbewerbsfluges verwenden darf und welche nicht. Die Regel sagt inzwischen eindeutig, dass externe Hilfe auch Information darstellt, die nicht öffentlich verfügbar ist. Diese darf daher nicht verwendet werden und würde als Betrug im Sinne des sportlichen Regelwerkes ausgelegt werden.

In diesem Zusammenhang gab es mit Vertretern der Firmen Naviter, LX NAV und LX Navigation eine hochkarätige Paneldiskussion über Daten- und Informationssysteme in Segelflugzeugcockpits der Zukunft. Die Abgrenzung für das Regelwerk, was nun öffentlich verfügbare Information ist, die ein Pilot nutzen darf, wurde auch im Zuge dieser Diskussion eindeutig; also es gilt sicherzustellen, dass die Abgrenzung zu externer Hilfe für einen Wettbewerbspiloten eindeutig ist. Solange Informationen für jeden Piloten verfügbar sind, auch wenn es Bezahldienste wie es z.B. bei Wetter- und Thermikdaten und Vorhersagen sind und auch Analysen über Flugwege anderer Segelflugzeuge sind die legal über das OGN-System aufbereitet und beliebig über Satellitensysteme oder Breitband an den Piloten übertragen werden können. Was gar nicht geht und nicht als öffentliche Information verstanden würde, ist z.B., dass ein Pilot während eines Wettbewerbsfluges zur Vermeidung einer Außenlandung den Motor startet, insofern den Wettbewerbsflug beendet hat, und im weiteren Verlauf seines Rückfluges irgendwelche wettbewerbsrelevante Information wie Thermik- und Wetterentwicklung an Teammitglieder weitergeben würde. Also so lange zwei Wettbewerbspiloten einer Nation im Wettbewerb z.B. auch im Team fliegen, dürfen sie sich gegenseitig über Funk auf der vorgegebenen Frequenz beliebig informieren; muss aber einer der beiden außenlanden oder den Wertungsflug durch Motorbenutzung beenden, muss jegliche weitere Information zwischen den beiden eingestellt werden. Andernfalls handelt es sich um externe Hilfe (external aid) im Sinne der Regelwerkes. Denn nach Außenlandung oder Motornutzung ist der Wettbewerbsflug für diesen Piloten beendet und eine weitere Information an einzelne Piloten wäre ja nicht eine öffentlich verfügbare Information und würde als externe Hilfe geahndet werden - sofern es nachweisbar wäre.

Bei Unklarheiten in der Abgrenzung was nun externe Hilfe und nicht öffentlich verfügbare Information ist, muss sehr sorgfältig gehandelt werden. Ein wissentlicher Verstoß gegen diese Regelung wird als Betrug bewertet mit nachfolgender Disqualifikation vom Wettbewerb; und Betrug im sportlichen Wettbewerb muss unbedingt vermieden werden. Dies hat nämlich weitreichenden Konsequenzen, nicht nur dass ein aktueller Wettbewerb damit für einen Sportler oder sein Team beendet wäre. Der nationale Aeroclub müsste dem Sportler dann die FAI-Sportlizenz entziehen, mit weiteren Konsequenzen auch in der öffentlichen Wahrnehmung des Sports.

Da kommt auch die besondere Verantwortung unserer Teamcaptains auf internationalen Meisterschaften zum Tragen, die im Falle von Unklarheiten über, was ist nun regelkonform und was nicht bzw. bei grenzwertigen Themen, dies nicht im Verborgenen einfach umsetzen dürfen sondern entweder nicht anwenden oder ganz offiziell bei der Wettbewerbsleitung anfragen wie dieses oder jenes zu handhaben wäre mit entsprechender Dokumentation. Augenblicklich erscheint dieses Thema eher theoretisch, im Zuge weiterer Entwicklungen ist es aber nicht absehbar, welche problematischen Konstellationen sich ergeben könnten.

Für unsere Teilnahme an internationalen Meisterschaften gilt es, neben der Einhaltung der FAI-Antidoping-Regeln ebenso das international Regelwerk für den Segelflug genau zu beachten und nichts zuzulassen, was als Betrug im Sinne des sportlichen Regelwerkes verstanden werden könnte.

Wenn wir die Erfolge unserer DAeC Segelflugsportler ansehen, auch die jüngste Historie der "IGC Champion Pilots of the Year", ist es offensichtlich, dass wir sehr erfolgreich waren. Angesichts der Tatsache, dass u.a. die verfügbaren Teilnehmerplätze für die Deutsche Meisterschaft der Junioren 2025 nach kurzer Zeit ausgebucht waren und somit ein hohes Interesse daran besteht, sich für die Juniorenweltmeisterschaft 2026 in Deutschland zu qualifizieren, werden wir auch weiterhin erfolgreiche Teams bei internationalen Meisterschaften am Start haben.
Allen Sportlern, die sich in zentralen und auch dezentralen Wettbewerben im Streckensegelflug engagieren, wünsche ich für die kommende Saison gute, faire und sichere Wettbewerbsbedingungen.

Für den Vorstand der Buko Segelflug

Christof Geißler (Referat Sport und IGC Delegate)

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