Wie werde ich Sportsoldat/in für die Saison 2025?
Wir freuen uns, dass du Interesse hast Sportsoldat/in zu werden und dich hier informieren möchtest. Hier findest du im Nachgang ein paar Informationen.
Die Bundeswehr ist in der Zusammenarbeit mit dem DOSB einer der größten Förderer des Spitzensports in Deutschland. Spitzensport hat einen hohen gesellschaftspolitischen Wert. Dabei verstehen sich die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler als Vorbilder und Botschafter ihrer Sportart für Deutschland. Genauso verhält es sich auch für den Segelflug, der jedoch in der Öffentlichkeit weniger bekannt ist, aber für die Bundeswehr einen besonderen Stellenwert genießt. Seit 2023 ist Segelfliegen eine militärische Sportart, die neben segelfliegerischen Anforderungen auch persönliche Anforderungen berücksichtigen muss.
Die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler werden grundsätzlich als freiwillig Wehrdienstleistende für 11 Monate eingestellt mit der Option auf 13 Monate im Laufe des Jahres zu verlängern, sofern eine positive Potentialanalyse vorliegt. Es besteht auch die Möglichkeit, abhängig von der soldatischen Eignung in das Dienstverhältnis eines Soldaten auf Zeit berufen werden und eine Hochschulqualifikation zu erwerben (z.B. Diplomtrainer/in). Weitere Informationen erhältst du über deinen Ansprechpartner vor Ort im nächstgelegenden Karrierecenter der Bundeswehr. Dabei erhältst du Wehrsold von ca. 1500 Euro sowie freie Heilfürsorge und einen Verpflegungsmehraufwand.
Bundesweit existieren 15 Sportfördergruppen der Bundeswehr, die über ganz Deutschland verteilt sind. Die Sportler/innen der Sportfördergruppe Segelflug werden durch die Sportfördergruppe in Altenstadt im Schongau truppendienstlich betreut und sind fliegerisch an der Segelflugschule Oerlinghausen zu Hause, der zugleich auch der Leistungsstützpunkt des NRW ist.
Die Segelflugschule Oerlinghausen wird deine erste Anlaufstelle nach deiner Grundausbildung sein sowie für weitere Trainingsmaßnahmen, mit dem Ziel dich auf das Alpenfliegen sowie die zentralen Wettbewerbe bestmöglich vorzubereiten. Neben den zentralen Trainings in Oerlinghausen, werden auch Trainings mit D/C Kader durchgeführt sowie das Alpentraining in Frankreich im Frühjahr und Spätsommer. Auch wird die Möglichkeit geboten einen Sportleiterlehrgang sowie ein Fluglehrerlehrgang zu absolvieren, um dich als Trainer C zu qualifizieren.
Der Besuch von internationalen Wettbewerben ist ebenfalls ein Bestandteil deiner Jahresplanung. Das Highlight könnten dabei zum Beispiel die South African Nationals in Südafrika im Dezember sein.
Wir freuen uns auf ein aufregendes Jahr mit Dir.
Der Weg zu deiner Bewerbung ist denkbar einfach:
Wir haben eine Checkliste erstellt, die alle erforderlichen Formulare und Einzelheiten enthält. Deine Bewerbung muss bis spätestens 31.08.24 bei der Geschäftsstelle des DAeC eingegangen sein.
Bitte beachte, dass die Bundeswehr nur den Spitzensport fördert und eine Potenialerkennung durch eine Kaderzugehörigkeit nachgewiesen werden muss. Daher muss du mindestens dem D-Kader deines Landesverbandes zugehörig sein. Wünschenswert ist C-Kader, was in der Regel aber eher selten der Fall ist
Du darfst dich auf ein interessantes und abwechslungsreiches Jahr freuen, bei dem du segelfliegrisch, sportlich und mental gefordert wirst. Dabei steht die Vorbereitung auf zentrale und internationale Wettbewerbe, insbesondere der Europa- und Weltmeisterschaft der Junioren, im Focus.
Deine Freude, Teamfähigkeit und Motivation stellen sowohl für dich wie auch für den Verband und den Trainerstab die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Kandidatur dar. Merke dir den 7./8. September 2024 für die persönlichen Vorstellungsgespräche in der Segelflugschule in Oerlinghausen vor. Da die körperliche Fitness eine wichtige Voraussetzung für den Dienst in der Bundeswehr und eine erfolgreiche sportliche Karriere ist, werden alle Bewerber gemeinsam mit den Trainern eine Abnahme des deutschen Sportabzeichens in Silber durchführen. Die Bedingungen dafür findest du unter https://deutsches-sportabzeichen.de/ .
Das „Team Segelflug im DAeC freut sich auf dich.“
Wie werde ich ein erfolgreicher Segelflieger:
Der Weg bis zur Bewerbung als SpoSo und die Meilensteine der Ausbildung
Beginn des Segelfliegens:
In der Regel besteht die Möglichkeit als Spitzensportler im Segelflug bei der Bundeswehr gefördert zu werden nur im jungen Lebensalter(meist nach derr Schule, spätestens nach einer Berufsausbildung), ist es unumgänglich sehr früh mit dem Segelfliegen anzufangen, die Ausbildung zügig zu absolvieren, um dann zielgerichtet den Leistungssegelflug anzustreben.
Dabei ist die Teilnahme an zentralen Wettbewerben vor der dem freien Streckenflug als Schlüsselqualifikation vorzuziehen. Ebenso hast du deine körperliche Fitness mit dem Deutschen Sportabzeichen in der Wertung Gold nachzuweisen.
Vereinswahl:
Die Segelflugausbildung in den Vereinen ist nach dem Schein sehr unterschiedlich. Hier muss man bereits bei der Auswahl des Vereins einen besonderen Focus auf die Förderung für den Streckensegelfug sowie Wettbewerbe gelegt werden. Viele Vereine bilden dahingehend aus, teilweise sogar mit Trainern, und fördern den Streckensegelflug der Jugendlichen. Leider jedoch nicht alle.
Daher sollte man gleich von Anfang an bei der Wahl des Vereines auf diese Aspekte achten und auch hinterfragen. Viele Segelflieger sind nur deshalb erfolgreich geworden, weil sie im „richtigen“ Verein ausgebildet, herangezogen und gefördert wurden. Manche Segelflieger haben hierfür sogar den vorherigen Verein verlassen, um eine bessere Förderung zu erfahren. Man muss aber nicht gleich aus seinem Verein austreten. Oftmals erreicht man schon viel, wenn man in der Vorstandschaft seine Wünsche und Ziele mitteilt und gemeinsam nach Lösungen sucht.
Tipps zur erfolgreichen und fliegerischen Weiterentwicklung:
Möglichkeiten, Streckensegelflugkenntnisse zu erlangen und zu verbessern sind:
- (Primär!) Selbst viel trainieren, d.h. „fliegen, fliegen, fliegen,…“, jedoch nicht planlos in Flugplatznähe, sondern konsequent mit Aufgabenstellungen, ggf. unter Anleitung von Trainern/Fluglehrern, die selber Streckenflieger sind.
- Teilnahme an Ausbildungen im Verein bzw. Landesverband insbesondere Streckenflug und Wettbewerb
- Eigenanalysen der gemachten Flüge, soweit möglich (Vergleich mit anderen OLC-Flügen, Statistik-Nachbereitung mit geeigneter Software,…).
- strukturierter Erfahrungsaustausch mit anderen Segelfliegern. Sowohl gleich erfahrene als auch erfahrenere, wenn möglich: gemeinsames Fliegen mit ihnen.
- Bewerbung um ein Förderflugzeug deines Landesverbandes (Stichtage und Bewertungskriterien beachten)
- Teilnahme an zentralen Wettbewerben (z.B. Frankensprint, Euregiocup, Bad Breisiger Segelflugwoche, Hahenweide, Klippeneck usw)
Beginn mit der Wettbewerbsfliegerei:
Wenn die ersten Streckenflugerfahrungen vorliegen kann durchaus „begleitend“ auch schon die erste Wettbewerbsteilnahme erfolgen. Hierfür gibt es einige gut geeignete lokale „Einsteiger“-Wettbewerbe, die bei den jeweiligen Geschäftsstellen der Landesverbände erfragt werden können bzw. der Segelflugreferent der Bundeswehr Flugsportvereinigung beraten kann. Alle Landesverbände haben Landestrainer und Segelflugreferten, die euch gerne weiterhelfen. Sie sind die idealen Ansprechpartner für eure Fragen.
Meilensteine der aktiven Sportsoldaten Laufbahn:
Beginn:
Bereits mit der Auswahl zum SpoSo werden die Wettbewerbe und Qualifikationsmeisterschaften für das kommende Jahr koordiniert. Der Beginn der Bundeswehrzugehörigkeit für „Spitzensportler Segelflug“ ist stets der 02.01. eines jeden Jahres. Dann beginnt die Grundausbildung in der Regel in Hannover. Nach der Grundausbildung finalisieren Trainer und Sportsoldaten die Planungen mit dem Rahmen-Trainingsplan für die kommenden Saison, die dann dein Ausbildungsjahr gestaltet.
Ein Treffen im Anschluss der Grundausbildung in Oerlinghausen setzen dann die Basis für dein Sportsoldatenjahr. Ein Druckkammertraining im Anschluss der Grundausbildung sowie das Trainingslager in den Alpen im März /April stellen den ersten fliegerischen Auftakt dar. Danach steht das C-Kadertraining in Nitra über Ostern an, wo du andere Trainer kennenlernen wirst und das Wettbewerbstraining den Schwerpunkt bildet.
In der Saision (Mai/Juni) werden alle Sposo's zu einem zentralen Training zusammengezogen, mit dem Ziel hier noch mal vor Ort im theoretischen und praktischen Training die Fertigkeiten zu optimieren.
Dienstzeit:
Die Dienstzeit dauert 11 Monate und endet am 30.11. jeden Jahres. Eine Verlängerung um zwei Monate ist möglich und wird in der Regel zu Ende der Saision Ende August mit dem Trainer je nach Potential abgestimmt.
Dienst:
Dein Dienstplan ist dein Trainingsplan, der in Absprache mit deinem Trainer die Maßnahmen und die Örtlichkeit festlegt. Neben segelfliegerischen Trainings sind sportliche Leistungseinheiten zu absolvieren, um die Fitnesslevel zu optimieren.
Für die Dokumentation deines Trainings bist Du selbst verantwortlich. Nur so können deine Leistungssteigerungen verfolgt und in Zusammenarbeit mit den Trainern neue Trainingsziele formuliert werden. Dazu sollte die in der RTK gegebene Vorlage der ,,Progression Sheets‘‘ genutzt werden.Stand 24.05.2024